Jahrgang 5 (2015)


Inhaltsverzeichnis


Skriptum 5 (2015), Heft 1

Vorwort
Die Herausgeber stellen die Ausgabe 5 (2015), Nr. 1 vor.
Blick in die Historikerwerkstatt: Die Epigraphische Datenbank Heidelberg (EDH) – lateinische Inschriften der römischen Antike online
In der Rubrik Blick in die Historikerwerkstatt stellen Francisca Feraudi-Gruénais und Elisabeth Neubert die Epigraphische Datenbank Heidelberg (EDH) – lateinische Inschriften der römischen Antike online vor und führen dem Leser die Schwierigkeiten der Erstellung und Unterhaltung digitaler Datenbanken vor Augen. Um eine optimale Balance zwischen hohen theoretischen Zielen und begrenzten Umsetzungsmöglichkeiten zu erreichen, wurde die Textdatenbank, um eine photographische und eine bibliographische Datenbank, 2003 schließlich um eine geographische Datenbank ergänzt. Letztere resultiert aus der Tatsache, dass der ursprüngliche Anspruch ‚alle‘ publizierten lateinischen Inschriften zu erfassen, wissenschaftlich aufzubereiten und online zur Verfügung zu stellen nur durch eine regionale Aufteilung gewährleistet werden kann. Dabei hat sich die EDH auf die Inschriften der römischen Provinzen und des europäischen Raums spezialisiert.
Die Radziwiłł-Karte Polen-Litauens von 1613
Am Beispiel einer Karte des Großfürstentums Litauen zeigt Christian Schumacher, inwieweit kartografische Darstellungsweisen die Wahrnehmung derselben beeinflussen. Die 1585 vom litauischen Magnat Krzysztof »Sierotka« Radziwiłł in Auftrag gegebene Karte wird aus der Perspektive der Kritischen Kartographie und der Historischen Kulturwissenschaft betrachtet und mittels interdisziplinär angelegten Methoden untersucht. Sein Ergebnis ist klar: „Insgesamt sind die Ereignisse, Darstellungen, Verhältnisse und räumlichen Konzepte so gewählt, dass die Wahrnehmung des Betrachters zu einem katholischen, militärisch und wirtschaftlich potenten und autonomen Großfürstentum Litauen gelenkt wird.“ – Die Frage, ob diese Deutung den historischen Gegebenheiten entsprach, kann durch die Lektüre seiner Bachelorarbeit „Die Radziwiłł-Karte Polen-Litauens von 1613“ ebenfalls beantwortet werden.
Europa an der Saar? Tele-Saar & EUROPE 1 – Zwei Sender zwischen lokaler und europäischer Öffentlichkeit
„Europa an der Saar? Tele-Saar & EUROPE 1 –Zwei Sender zwischen lokaler und europäischer Öffentlichkeit“ ist die Synthese zweier Seminar-Arbeiten von Patrick Hinsberger und Steffen Reitnauer. Die Suche nach einer europäischen Öffentlichkeit am Ende des zweiten Weltkriegs führt sie ins Saarland, wo es der französischen Militärregierung in der Nachkriegszeit gelingt die ersten privaten, kommerziellen Medienangebote zu etablieren und damit Pionierarbeit bei der Verbreitung des Mediums Fernsehen in Europa geleistet haben. Dabei stellt sich heraus, dass der Fernsehsender Tele-Saar und der Rundfunksender Europe 1 weniger das Instrument politischer Vorgaben als vielmehr das Ergebnis transnationalen Ambitionen war und die Vernetzung einzelner lokaler Medienöffentlichkeiten zum Ziel hatte. Fraglich bleibt, ob dies den Initiatoren tatsächlich gelungen ist.
Blogs und Journalismus – Konkurrenz oder Ergänzung? – Das Verhältnis von Blogs und Journalismus in Deutschland
Mit der Frage, ob „Blogs und Journalismus - Konkurrenz oder Ergänzung“ sind, beschäftigt sich Saskia Leidinger in dem gleichnamigen Essay über „das Verhältnis von Blogs und Journalismus in Deutschland“. In vergleichender Perspektive richtet die Autorin ihr Hauptaugenmerk auf die Arbeitsweise sowie die Eigen- und Fremdwahrnehmung von Bloggern und Journalisten, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszustellen und ihre je spezifische Funktion innerhalb der der heutigen Informationsgesellschaft einzugrenzen.