Kategorie: Neuere Geschichte
- Seminararbeit: Drei Fragen zum Staats- und Verfassungssystem der Vereinigten Niederlande im 17. und 18. Jahrhundert von Thorsten Holzhauser, in Skriptum 1 (2011), Nr. 1:
Thorsten Holzhauser stellt drei Fragen zum Staats- und Verfassungssystem der Vereinigten Niederlande im 17. und 18. Jahrhundert: „Wer war der Souverän?“, „War die Union ein Bundesstaat?“ und „War die ‚Republik‘ eine Republik?“ In seinem Beitrag gibt er einen fundierten Überblick über die Verfassungs- und Herrschaftrealität in den frühneuzeitlichen Niederlanden. Unter Berücksichtigung der Vorgeschichte (Utrechter Union) erläutert er die Funktion und Arbeitsweise der politischen Organe des niederländischen Gemeinwesens, um seine wohlformulierten Fragen abschließend zu problematisieren. Ein sehr gelungenes, selbst erstelltes Schaubild des Verfassungssystems der Niederlande stellt die Komplexität seiner Untersuchung schematisch dar.
- Rezension: Mainz: Menschen – Bauten – Ereignisse von Kevin Hecken, in Skriptum 1 (2011), Nr. 1:
Kevin Hecken setzt sich mit einer Neuerscheinung zur Mainzer Stadtgeschichte auseinander. Von der Aufmachung her an ein breites Fachpublikum gerichtet, gehen die Herausgeber einen anderen Weg als 1998. Unter Betonung der Vielfalt der Beiträge, die als historische Längsschnitte, Querschnitte und Biographien konzipiert sind, und der gelungenen Illustration des Bandes mit zahlreichen Bildern, Grafiken und Karten, kritisiert Hecken die wenig entschärfte, zu fachwissenschaftliche Terminologie einzelner Beiträge und deren Einordnung in das Gesamtkorpus, kommt aber insgesamt zu einem positiven Fazit der zweiten, großen Stadtgeschichte von Mainz.
- Seminararbeit: Die goldene Frucht Ostindiens. Eine Warengeschichte der Muskatnuss von Moritz Herrmann, in Skriptum 2 (2012), Nr. 1:
Moritz Herrmann thematisiert nicht nur den gefährliche Weg des Gewürzes in die europäischen Haushalte im Zuge der Frühen Neuzeit, sondern auch die damit zusammenhängenden kulturellen wie politischen Entwicklungen. Der Autor schafft es, dem Leser weitreichende Dimensionen rund um die unscheinbare, kleine Nuss aufzuzeigen, und die Synthese von wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Phänomen aufzuzeigen.
- Seminararbeit: Kloster Eberbach im Krieg. Bedeutende Verluste der Abtei während des Bauernkriegs und des Dreißigjährigen Kriegs von Markus Studer, in Skriptum 2 (2012), Nr. 1:
Die Seminararbeit „Kloster Eberbach im Krieg. Bedeutende Verluste der Abtei während des Bauernkriegs und des Dreißigjährigen Kriegs“ von Markus Studer beschäftigt sich mit der historischen Entwicklung des rheinhessischen Klosters und dokumentiert die Aufschwünge und Rückschläge, denen die Mönche hierzulande im Laufe der Jahrhunderte unterlagen. .
- Unterrichtsentwurf: Die Entwicklung eines nationalen Identitätsbewusstseins in den von Napoleon besetzten Ländern von Natalie Fridrich, in Skriptum 2 (2012), Nr. 1:
Auch wenn Napoleon kein Denkmal gesetzt wurde, ist seine historische Bedeutung in den linksrheinischen Gebieten sowie für ganz Deutschland nicht von der Hand zu weisen. Natalie Fridrich macht dies zum Thema der gymnasialen Oberstufe. In ihrem Unterrichtsentwur wird die Frage, ob das deutsche Nationalbewusstsein zu Beginn des 19. Jahrhunderts dank Napoleon und seiner Herrschaft am Rhein oder im Zuge der Befreiungskriege und somit dezidiert gegen ihn entstanden ist, problematisiert und didaktisch aufbereitet.
- Bachelorarbeit: Eine kritische Stimme zur Hexenverfolgung: Johannes Matthäus Meyfarts Christliche Erinnerung von 1635 von Markus Schmid, in Skriptum 2 (2012), Nr. 2:
Der Kristallisationspunkt ist der ‚Professor primarius’ Johannes Matthäus Meyfart mit seiner Schrift „Christliche Erinnerung“, die er in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges drucken lassen konnte. Zur Zeit der frühneuzeitlichen, europäischen Hexenverfolgungen führte Meyfart – neben anderen Theologen und Juristen – damit eine kritische Stimme zur Hexenverfolgung. Der Ausgangspunkt von Meyfarts Argumentation ist hierbei die Prozessführung; Meyfart entwickelt eine ‚Zwei-Ebenen-Kritik‘ , bleibt aber nicht auf der unteren Ebene der Verfahrenskritik stehen, sondern begibt sich argumentativ bis auf die höhere Ebene der Fürstenkritik – den grundsätzlichen Glauben an die Realität des Hexereideliktes verwarf Meyfart jedoch nicht.
- Seminararbeit: Der Deutsche Orden im 17.und 18. Jahrhundert. Ein Hausorden Habsburgs? von Frank Hüther, in Skriptum 3 (2013), Nr. 1:
Frank Hüther zeigt, dass der Frieden von Preßburg (1805) nur eine Ordnung rechtlich festschrieb, die bereits mehrere hundert Jahre stillschweigend galt. Exemplarisch orientiert sich Hüther hierbei an den Hochmeistern Leopold Wilhelm (1641-1662) und Karl Alexander von Lothringen (1761-1780). In seiner Untersuchung versucht der Autor zu zeigen, dass bereits diese zwei Hochmeister das Wohl Habsburgs über das des Deutschen Ordens stellten und diesen damit de facto als ‚Hausorden‘ einstuften.
- Seminararbeit: „…wie die Zigeuner“ – Das Feindbild „Zigeuner“ bei Luther von Miriam Breß, in Skriptum 3 (2013), Nr. 1:
Miriam Breß befasst mit der negativen Wahrnehmung von Sinti und Roma. Im Zentrum ihrer Analyse stehen vor allem die Schriften Martin Luthers. Die zahlreichen Schriften des Reformators prägten das Weltbild der Menschen in hohem Maße und könnten auf diese Weise Indizien für die Entstehung der zahlreichen Verurteile gegenüber der Minderheit liefern. Die tradierten Vorstellungen von dem ‚Zigeuner‘ werden unter Beachtung theologischer und sozialpsychologischer Hintergründe über Gruppenbildungsprozesse und Ausschlussmechanismen vorgestellt und besprochen, sodass schließlich die Rolle, welche Martin Luther für die Entstehung des Feinbildes ‚Zigeuner‘ in der Frühen Neuzeit spielte, umrissen werden kann.
- Seminararbeit: Ivan IV. – Kindheit und Jugend des „schrecklichen“ Zaren: Eine Untersuchung der Darstellung des jungen Zaren in der Frühen Neuzeit und die Beeinflussung des Geschichtsbewusstseins über den Zaren durch das Medium Film von Jelena Menderetska, in Skriptum 3 (2013), Nr. 1:
Eine quellennahe Studie zum historischen Bild des jungen Zaren Ivan IV., genannt „der Schreckliche“, legt Menderetska mit ihrem Beitrag vor. Abgerundet wird der Beitrag durch einen Ausblick zur (historischen) Geschichtskultur um den russischen Monarchen, dessen Wahrnehmung in der gegenwärtigen Öffentlichkeit vorwiegend durch Verfilmungen (z. B. von Klassikern wie „Ivan Groznyj“ von Sergej Ejzenštejn als auch moderne Verfilmungen aus den letzten Jahren) seines Lebens und Wirkens geprägt ist.
- Seminararbeit: „lauter Erfahrungs-Sachen“ – Gerhard Tersteegens Lied „Gott ist gegenwärtig“ – Bedeutung und Rezeption von Ruth Nientiedt, in Skriptum 3 (2013), Nr. 1:
Ruth Nientiedt arbeitet interdisziplinär: In ihrem Artikel bringt sie historische, literatur- und sprachwissenschaftliche sowie theologische, insbesondere liturgische Perspektiven zusammen, indem sie exemplarisch die Möglichkeiten der Hymnologie und Gesangbuchforschung aufzeigt und gleichzeitig Tersteegens überkonfessionelle Bedeutung als Mystiker herausarbeiten. Zuletzt werden mögliche Interpretationen seines Liedes Gott ist gegenwärtig ins Gespräch gebracht und seine Rezeption in anderen Gesangbüchern nachgezeichnet. Der Rezeptionsgeschichte wird auf Grundlage der Bestände des Gesangbucharchivs des IAK Gesangbuchforschung nachgegangen.
- Rezension: Zwischen ‚leerer Klimperey‘ und ‚wirklicher Kunst‘. Gitarrenmusik in Deutschland um 1800 – von Thorsten Hindrichs von Beatrix Obal, in Skriptum 3 (2013), Nr. 1:
Die Rezensentin hebt hervor, dass es Hindrichs nicht nur darum geht, eine Lücke in der physischen Überlieferung von Musikalien und anderen Dokumenten zu schließen, sondern vor allem, diese bislang von der musikwissenschaftlichen Forschung weitgehend ignorierten Zeitspanne von 1788 bis 1802 aufzuarbeiten. Als richtungsweisend wirkt dabei der Titel der Dissertation „zwischen leerer Klimperey“ und „wahrer Kunst“: In diesem Spannungsfeld zeitgenössischer Musiktheorie und -ästhetik analysiert Hindrichs 11 Kompositionen und Lebensentwürfe von insgesamt 16 Gitarrenmusikern im Kontext des historischen Begriffes der ‚Bürgerlichkeit‘.
- Rezension: „Europäische Geschichte Online“ (EGO) von Kevin Hecken, in Skriptum 3 (2013), Nr. 2:
EGO – Portal für Europäische Geschichte Online stellt Geschichtswissenschaft in inter- und transkultureller Perspektive online zur Verfügung und bietet in dezidiert multiperspektivischer Weise aufgearbeitete Fachartikel zu hochaktuellen Forschungsthemen in deutscher und englischer Sprache, methodische und didaktische Hilfestellungen, historisches Quellenmaterial und weiterführende Informationen zu 500 Jahren europäischer Geschichte der Neuzeit. Wie es dazu kam, wie weit die internationale Vernetzung reicht und welche konkreten Nutzungsmöglichkeiten dem User geboten werden, berichtet Kevin Hecken.
- Rezension: Der französischen Sprache mächtig. Kommunikation im Spannungsfeld von Sprachen und Kulturen im Königreich Westphalen (1807–1813) – Claudie Paye von Katharina Thielen, in Skriptum 3 (2013), Nr. 2:
Die Dissertation „Der französischen Sprache mächtig“ von Claudie Paye wird in den Blick genommen. Dem Werk mit mikrohistorischem Ansatz liegt ein „primär funktionales Verständnis von Sprache“ zu Grunde, das im Lauf der Arbeit um Überlegungen zur sozialen Praxis diskursanalytisch ergänzt wird und dadurch über die traditionelle Kulturtransferforschung hinausgeht.
- Bachelorarbeit: RDF als Verknüpfungsmethode zwischen geisteswissenschaftlichen Forschungsdaten und Geometrien am Beispiel des Projektes „Inschriften im Bezugssystem des Raumes“ von Michael Haft, in Skriptum 3 (2013), Nr. 2:
Gegenstand der gekürzten Bachelorarbeit RDF als Verknüpfungsmethode zwischen geisteswissenschaftlichen Forschungsdaten und Geometrien am Beispiel des Projektes „Inschriften im Bezugssystem des Raumes“ ist die Aufzeigung einer möglichen Verfahrensweise zur Verknüpfung von epigraphischen Editionsdaten und Raumgeometrien mit Hilfe von RDF (Ressource Description Framework), einer technischen Herangehensweise zur Formulierung logischer Ressourcen im Internet.
- Examensarbeit: Die Menschen der Virginia Company of London und der Compagnie de la Nouvelle-France – zwei frühneuzeitliche Handelskompanien im Vergleich von David Hense, in Skriptum 4 (2014), Nr. 1:
Obwohl in der Allgemeinheit die Ansicht herrscht, dass das englische und französische Ausgreifen nach Nordamerika weitgehend erforscht sei, wundert man sich, dass beide Länder in ihren Ambitionen in der Neuen Welt noch nie im Bezug auf ihre anfänglichen Kompanien verglichen worden sind. Der vorliegende Beitrag versucht genau diese Wissenslücke zu schließen, indem die Virginia Company of London von 1606 und die Compagnie de la Nouvelle-Francevon 1627 miteinander in Beziehung gesetzt und in den historischen Kontext des Beginns der europäischen Überseeexpansion einordnet werden. Darüber hinaus findet ein Vergleich der Mitglieder der jeweiligen Kompanien statt, um aufzuzeigen, was an der Kompanie jeweils ‚typisch‘ englisch respektive französisch gelten kann.
- Blick in die Historikerwerkstatt: „Aus Geschichten Geschichte machen“ – Vom Beruf des historischen Dienstleiters von Thekla Keuck, in Skriptum 4 (2014), Nr. 2:
Das Geschichtsbüro Reder, Roeseling & Prüfer, Köln versteht sich als historischer Dienstleister für Angewandte Geschichte. Im Spannungsfeld zwischen den Wissensstandards akademischer Geschichtswissenschaft und den Kommunikationsverfahren von Marketingagenturen ist es das Hauptziel der Agentur, Geschichte nutzbar zu machen. Vor dem Selbstverständnis der Angewandten Geschichte als eigenständige Wissens- und Kommunikationsform erarbeitet das Geschichtsbüro vor allem im Auftrag von Wirtschaftsunternehmen historische Darstellungen der Unternehmensgeschichte in medialer Form (Bücher, Broschüren, Zeitschriften, Film- und Audioaufnahmen sowie Webinhalte) und dient als Berater für Archivkonzeptionen.
- Seminararbeit: Die Selbstverortung des Essener Damenkapitels im Rahmen der landständischen Verfassung im Landesgrundvergleich des Essener Stiftes vom 1. September 1794 von Yannick Weber, in Skriptum 4 (2014), Nr. 2:
Das kaiserlich-freiweltliche Damenstift Essen war eines der wenigen Territorien des Reiches, in dem Frauen konstitutionell – als Fürstin-Äbtissinnen und im Damenkapitel – an der Landesherrschaft beteiligt waren. Die vorliegende Untersuchung versucht anhand des Essener Landesgrundvergleichs von 1794, der einen Rechtsstreit zwischen den Landständen und der Fürstin-Äbtissin Maria Kunigunde von Sachsen beilegen sollte, das Selbstverständnis des Damenkapitels am Ende des Alten Reichs aufzuzeigen. Mit der Aushandlung des verfassungsähnlichen Vertrages gelang es den Chordamen ihre Selbstsicht als erster Landstand, Repräsentant des Stiftes und alleiniger Wahlkorpus gegenüber den anderen Ständen, dem männlichen Kanoniker-Kapitel und der Fürstin-Äbtissin zu behaupten.
- Bachelorarbeit: Die Radziwiłł-Karte Polen-Litauens von 1613 von Christian Schumacher, in Skriptum 5 (2015) Nr. 1:
Am Beispiel einer Karte des Großfürstentums Litauen zeigt Christian Schumacher, inwieweit kartografische Darstellungsweisen die Wahrnehmung derselben beeinflussen. Die 1585 vom litauischen Magnat Krzysztof »Sierotka« Radziwiłł in Auftrag gegebene Karte wird aus der Perspektive der Kritischen Kartographie und der Historischen Kulturwissenschaft betrachtet und mittels interdisziplinär angelegten Methoden untersucht. Sein Ergebnis ist klar: „Insgesamt sind die Ereignisse, Darstellungen, Verhältnisse und räumlichen Konzepte so gewählt, dass die Wahrnehmung des Betrachters zu einem katholischen, militärisch und wirtschaftlich potenten und autonomen Großfürstentum Litauen gelenkt wird.“ – Die Frage, ob diese Deutung den historischen Gegebenheiten entsprach, kann durch die Lektüre seiner Bachelorarbeit „Die Radziwiłł-Karte Polen-Litauens von 1613“ ebenfalls beantwortet werden.
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