Kategorie: Zeitgeschichte
- Rezension: Mainz: Menschen – Bauten – Ereignisse von Kevin Hecken, in Skriptum 1 (2011), Nr. 1:
Kevin Hecken setzt sich mit einer Neuerscheinung zur Mainzer Stadtgeschichte auseinander. Von der Aufmachung her an ein breites Fachpublikum gerichtet, gehen die Herausgeber einen anderen Weg als 1998. Unter Betonung der Vielfalt der Beiträge, die als historische Längsschnitte, Querschnitte und Biographien konzipiert sind, und der gelungenen Illustration des Bandes mit zahlreichen Bildern, Grafiken und Karten, kritisiert Hecken die wenig entschärfte, zu fachwissenschaftliche Terminologie einzelner Beiträge und deren Einordnung in das Gesamtkorpus, kommt aber insgesamt zu einem positiven Fazit der zweiten, großen Stadtgeschichte von Mainz.
- Essay: Erinnern, Gedenken, Lernen – Erinnerungsarbeit in Neustadt an der Weinstraße von Miriam Breß, in Skriptum 1 (2011), Nr. 2:
Grundsätzliche Gedanken zur Erinnerungskultur in Deutschland vereinigen sich in Miriam Breß’ Beitrag mit konkretem regionalem Bezug: Am Beispiel Neustadt skizziert und bewertet sie den Umgang der Deutschen mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit. Menschen neigen zum Vergessen und Verdrängen und werden ungern an die unangenehme Vergangenheit erinnert. Das ist in der Regel keine Böswilligkeit, sondern dient oft dem Schutz der eigenen (historischen) Identität. Doch welche Art von Erinnerungs- bzw. Gedenkkultur ist sinnvoll? Das Essay sucht mögliche Antworten und diskutiert notwendige Vermittlungskompetenzen und pädagogische Anforderungen. Der stark affektive Charakter des Beitrag ist unzweifelhaft dem Thema geschuldet.
- Seminararbeit: Faschismus und Altertum – Die Antike als Vermittler der romanità im ventennio von Florian Battistella, in Skriptum 1 (2011), Heft 2:
Florian Battistella befasst sich mit der Antikenrezeption im italienischen Faschismus. Ein Beitrag, der sich besonders dadurch auszeichnet, die vielbeschworene Antikenrezeption sowohl im allgemeinen als auch an konkreten Beispielen am Höhepunkt des Risorgimento und besonders des faschistischen ventennio zu illustrieren. Zentrale Verbindungen und Identifikationsmöglichkeiten mit der Antike bot insbesondere der Mythos Rom. Battistella präsentiert eine umfangreiche Standortbestimmung und Begriffseingrenzung des Faschismus zu Zeiten Mussolinis, ebenso werden aber auch präfaschistische Rezeptionsmechanismen und ihre Auswirkungen aufgezeigt.
- Rezension: Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz – Wissenschaftliche Darstellung und Materialien für den Unterricht von Katharina Üçgül und Dominik Kasper, in Skriptum 1 (2011), Nr. 2:
Die Rezension von Katharina Üçgül und Dominik Kasper legt das Hauptaugenmerk auf eine Diskussion des didaktischen Anspruchs. Mit Verweisen auf zahlreiche Referenzwerke der Fachdidaktik, die Vorschläge und Anregungen zur weiteren Lektüre liefern und einige Aussagen der insgesamt sehr positiv bewerteten Publikation kritisch darstellen, wird über die übliche Form einer Rezension zugunsten der besonderen Berücksichtigung von Lehre und Lernen hinausgegangen.
- Seminararbeit: Die Entstehung des Denkmalschutz- und -pflegegesetzes in Rheinland-Pfalz von Karin Bohr, in Skriptum 2 (2012), Nr. 1:
Den Umgang mit historischen Zeugnissen und Denkmälern in Rheinland-Pfalz thematisiert Karin Bohr in ihrer Seminararbeit „Die Entstehung des Denkmalschutz- und pflegegesetzes in Rheinland-Pfalz“. Im Vordergrund steht der praktische Umgang mit Geschichte, die rechtlichen Aspekte der Denkmalpflege und die Meinung der Öffentlichkeit hinsichtlich dieser stets präsenten Thematik.
- Rezension: Der Atomkrieg vor der Wohnungstür. Eine Politikgeschichte der neuen deutschen Friedensbewegung in der Bundesrepublik 1970–1985 von Jonathan Voges, in Skriptum 2 (2012), Nr. 1:
Jonathan Voges rezensiert Schregel, Susanne „Der Atomkrieg vor der Wohnungstür: eine Politikgeschichte der neuen Friedensbewegung in der Bundesrepublik 1970–1985 Frankfurt am Main [u. a.] 2011. (Historische Politikforschung, Bd. 19) (Zugl. Diss. 2010)“.
- Rezension: Elite des „Führers“? Mentalitäten im subalternen Führungspersonal von Waffen-SS und Fallschirmjägertruppe 1944/45 – Frederik Müllers von Christoph Schmieder, in Skriptum 2 (2012), Nr. 2:
Christoph Schmieder rezensiert „Müllers, Frederik: Elite des „Führers“? Mentalitäten im subalternen Führungspersonal von Waffen-SS und Fallschirmjägertruppe 1944/45. be.bra Wissenschaft Verlag, Berlin 2012.“ Die Publikation vereint Quellenmaterial mit einer soliden Gesamtdarstellung.
- Rezension: Kampfzeit unter französischen Bajonetten. Die NSDAP in Rheinhessen in der Weimarer Republik – Markus Würz von Katharina Wurst, in Skriptum 3 (2013), Nr. 1 :
Die Rezensentin hebt Würz dichte und detailreiche Analyse zum Nationalsozialismus im Spannungsfeld mit der französischen Besatzung im Raum Rheinhessen hervor, lässt jedoch auch Kritikpunkte nicht aus: So werde nur in Ansätzen auf die angekündigte Perspektive der in den besetzten Gebieten lebenden Menschen eingegangen; auch bliebe ein Vergleich zu den unbesetzten Gebieten generell aus. Auch wenn diese Punkte den Rahmen gesprengt hätten, wäre doch – der Rezensentin zufolge – ein vergleichend angelegtes Kapitel wünschenswert gewesen, um eine gesamtdeutsche Einordnung zu ermöglichen.
- Rezension: „Europäische Geschichte Online“ (EGO) von Kevin Hecken, in Skriptum 3 (2013), Nr. 2:
EGO – Portal für Europäische Geschichte Online stellt Geschichtswissenschaft in inter- und transkultureller Perspektive online zur Verfügung und bietet in dezidiert multiperspektivischer Weise aufgearbeitete Fachartikel zu hochaktuellen Forschungsthemen in deutscher und englischer Sprache, methodische und didaktische Hilfestellungen, historisches Quellenmaterial und weiterführende Informationen zu 500 Jahren europäischer Geschichte der Neuzeit. Wie es dazu kam, wie weit die internationale Vernetzung reicht und welche konkreten Nutzungsmöglichkeiten dem User geboten werden, berichtet Kevin Hecken.
- Seminararbeit: „Keine Krankheit im üblichen Sinne“ – Männliche Homosexualität im Blickfeld des Bundestags, 1968–1982 von Tobias Jakobi, in Skriptum 4 (2014), Nr. 2:
Tobias Jakobi beschäftigt sich in seinem Beitrag „Keine Krankheit im üblichen Sinne“ mit dem Blick des Bundestages auf die männliche Homosexualität während der 70er Jahre. Ziel ist es aus den Quellen einen Diskursfaden herauszuarbeiten, der als Anknüpfungspunkt für eine tiefergehende diskursanalytische Auseinandersetzung stehen kann. Anhand von Drucksachen und Plenarprotokollen werden daher der Umgang mit Paragraph 175 StGB, die Diskussion um Pornographie und die Krankhaftigkeit von Homosexualität sowie der Umgang der Bundeswehr mit Homosexualität und die Frage nach Verfolgung Homosexueller während des sogenannten Dritten Reiches und damit zusammenhängende Fragen bezüglich Wiedergutmachungsleistungen in den Blick genommen. Jakobi zeigt auf, dass zwar eine Entkriminalisierung und eine zunehmende Entpathologisierung eintrat, aber dennoch kein durchgreifender gesellschaftlicher Wandel und somit auch keine ‚Normalisierung‘ von Homosexualität stattfand.
- Unterrichtsentwurf: „Paneuropa“ – eine utopische Europaidee? von Annika Jücker, in Skriptum 4 (2014), Nr. 2:
Annika Jücker thematisiert in ihrem Unterrichtsentwurf „Paneuropa“ – eine utopische Europaidee? das Paneuropa-Konzept von Richard N. Coudenhove-Kalergi im Rahmen der Binnenreihe Europaideen im 20. Jahrhundert. Sie liefert sowohl einen Einblick in eine Europaidee des beginnenden 20. Jahrhunderts als auch eine interessante Herangehensweise an die historische Entwicklung Europas im Geschichtsunterricht. Mit Hilfe verschiedener Quellengattungen (Karikatur, Rede, Zitat) sollen den Schülerinnen und Schülern eines Leistungskurses die Anfänge und die Problematik dieses europäischen Zusammenschlusses näher gebracht werden, um sie zu einem kritischeren Umgang mit der heute selbstverständlich erscheinenden EU anzuregen und sie für ein mögliches „Europabewusstsein“ zu sensibilisieren.
- Blick in die Historikerwerkstatt: Die Stiftung Demokratie Saarland von Bernd Rauls und Maike Jung, in Skriptum 6 (2017), Nr. 1:
Der Blick in die Historikerwerkstatt führt in der diesjährigen Ausgabe in den Bereich der politischen Bildung im Saarland. Zunächst führt Bernd Rauls, Geschäftsführer der Stiftung Demokratie Saar in die Hintergründe, Ziele und Angebote der Institution ein. Ein Angebot sind die zahlreichen Exkursionen, die daran anschließend von Maike Jung vorgestellt werden. Als studentische Mitarbeiterin an der SDS gibt sie dem Leser am Beispiel der Fahrten nach Natzweiler und Saarbrücken einen Eindruck von den vor Ort gegebenen Weiterbildungsmöglichkeiten, deren Aneignung für die Teilnehmer auf der einen und deren Vermittlung für die Exkursionsleiter auf der anderen Seite stets von neuem eine Herausforderung darstellen.
- Seminararbeit: Der Lebensstil der Rocker während ihrer Etablierung – Ein deutsch-britischer Vergleich einer jugendlichen Subkultur von Cornell Paul, in Skriptum 6 (2017), Nr. 1:
Im vorliegenden Beitrag steht die Subkultur der Rocker in Großbritannien und Westdeutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Vordergrund. Die von der Autorin verfolgte transnationale Perspektive führt bestimmte gruppenspezifische Werte zu Tage, die insbesondere spezifische Männlichkeitsideale umfassten und in beiden Nationen die gängigen Verhaltensweisen und Umgangsformen sowie das äußere Erscheinungsbild und öffentliche Auftreten der Subkultur jeweils unterschiedlich prägten.
- Bachelorarbeit: Presselandschaft im Wandel? Zur Presserezeption des Stern-Titels „Wir haben abgetrieben!“ vom 6. Juni 1971 von Ilka Braun, in Skriptum 6 (2017), Nr. 1:
In der vorliegenden Bachelor-Arbeit stellt die Autorin die Bedeutung der Medien für die Wandlungsprozesse der 'langen 1960er Jahre' im Allgemeinen und für die Neue Frauenbewegung im Speziellen heraus. Auf der Quellengrundlage des von Alice Schwarzer ins Leben gerufenen Dokumentationszentrum zur Frauenfrage, des FrauenMediaTurms in Köln, rekonstruiert sie das Presseecho auf die Veröffentlichung des provokanten Stern-Titels „Wir haben abgetrieben“ und kann verschiedene, durchaus kontroverse Reaktionen herausarbeiten. Dabei zeigt sich, dass die öffentlichkeitswirksame Aktion rückblickend sowohl einen entscheidende Etappe innerhalb der Entwicklung vom sogenannten Konsensjournalismus hin zum kritischen Informationsjournalismus, als auch auf dem Weg zur Verbesserung der Stellung der Frau in der Gesellschaft war.
- Rezension: „Rheinhessen 1816-2016. Die Landschaft – Die Menschen“ von Gunter Mahlerwein von Anna Hoppe, in Skriptum 6 (2017), Nr. 1:
Rezensiert wurde: Gunter Mahlerwein: Rheinhessen 1816–2016. Die Landschaft – Die Menschen. Mainz 2016, ISBN: 978-3945751145.
- Rezension: Paul Noltes „Demokratie – Die 101 wichtigsten Fragen“ von Niclas Pillong, in Skriptum 6 (2017), Nr. 1:
Rezensiert wurde: Paul Nolte: Demokratie – Die 101 wichtigsten Fragen. München 2015, ISBN: 978-3406673689.
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